Ich bin ja ein Fan davon, fremde Menschen heimlich zu fotografieren. Das nur nebenbei. Hier Portraits einer Reihe, wo ich beim Schloss im polnischen Krakau Touristen fotografiert habe.
Fototheoretischer Background: Nach z.B. Sigrid Schade verwandelt man sich in der Pose für ein Foto im voraus zum Bild, drückt verinnerlichte gesellschaftlichte Normen aus, ist sich des Blickes eines imaginären Anderen bewusst (Lacan...). Jo. Tourismusfotografie ist voll davon, Posen vor Sehenswürdigkeiten sind fast reine Zitate. Aber auch das Bewegen auf dem Feld des Tourismus, vor einer Sehenswürdigkeit - nach Schade speichern auch Schnappschüsse ein "sich-geben" der person als eine an einen anderen gerichtete struktur des sich selbst Entwerfens.
Cool. Also das bedeutet - man inszeniert sich dauerhaft. Reise als "Hoch-Zeit", natürlich sieht man dann besonders gut aus, I have to get in shape for my bikini body!
Schnappschüsse mache ich hier nicht, es sind gezielte Aufnahmen. Aber ist es so, dieses ständige Inszenieren? Mir fiel auf, dass die meisten Touristen die meiste Zeit eher zusammengezogene Augenbrauen haben, das Lächeln gilt dann doch eher nur der Kamera.
Für die Reihe habe ich zwei Sortierungen gemacht - hier diejenigen TouristInnen, die nicht in die Auswahl "hübschesleichtmelancholischesschwarzweißbild" passten.
Und generell: Eigentlich sieht man doch beim Reisen hauptsächlich die anderen Reisenden.
obwohl es schon so ist, dass jetzt Krakau weniger junge, hippe Leute besuchen. Es ist nicht London.
Diese Dame poste tatsächlich gerade für ein Portrait vorm Schloss.
Manchmal werde ich wohl doch erblickt.
Ich muss zugeben: Vielleicht war er doch eher Taxifahrer als Tourist. Aber gleiches Feld.
Enthusiastischer Reisespaß!
Weit weg vom Alltag
Spannende Dinge entdecken.
und tolle neue Erfahrungen sammeln.
ach und das Wetter genießen. natürlich. Und von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit gehen.
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