Montag, 29. September 2014

D | DRESDEN | Hipsterwald die erste

Ich war im Wald. Sagt zumindest mein Handy mit GPS.
Durch die Technologie in den Anti-Technologie-Raum.
Durch mein Hipster-T-Shirt inspiriert, ein paar Waldfotos. Ist das nicht das Motiv auf meinem Shirt? Ich war so auf Wald- und Bergmotiv fixiert, dass ich noch nicht einmal gemerkt habe, dass unter den Dreiecken diese gar nicht zu sehen waren. Trotzdem - mal dem Vorbild nacheifern!
Ich bin dagewesen! Im Wald! Ich habe zivilisationskritischen Urlaub gemacht!
...auch wenn auf den hipsterigen Plattencovern (Vinyl!) die Menschen eher in schlanken Silhouetten und hängenden schwarzen Klamotten im Wald mit in die Leere gerichteten Blickachsen rumstehen (und das Motiv meines Shirts eher auf dem Cover haben als auf der Kleidung). Na ja. Also ich hatte tatsächlich Spaß auf dem Berg/im Wald.

D | DRESDEN ...Aufbruch, was besonderes.

Zugselfie. Die, die warten, die die fahren und die, die fotografieren.
Worum geht's? Für mich hat mein Projekt Interrail gestartet - muss man den Kindern ja erzählen, dass man das auch mal gemacht hat. Osteuropa. Ist schön günstig und endlich nicht mehr europäischer Hochkultur huldigen.
da ich jetzt schon häufiger gereist bin, zitiere ich mich in meinen Fotos selbst. Dieses erinnert mich übrigens total an Fotos von Menschen, die ich an der Haltestelle Willesden Green in London gemacht habe. Aber wahrscheinlich nur mich.
Der erste Reisetag bestand hauptsächlich aus Zugfahrt. Sitzen, Zweidemensional scheinende Kulisse durchs Fenster sehen. Und diese Umsteigepausen, wo viel grauer Beton ist. Hätte ich mal die Zeitung im Bahnabteil auf dem Tisch fotografiert, die FaZ, auf der Reise stand und dann so ein dpa-Bild. Solche Symbole geben einem dann doch so ein Gefühl.

und manchmal... irgendwie ist es auch manchmal eklig, das warten. Umsteigen, ist so anti-Sightseeing. Obwohl man auf Reise ist und im Kunstmuseum doch manchmal sogar den Feuermelder als Kunst fotografiert. Das ist doch alles nur eine Haltung, Einstellung. Das ist besonders.
Ich werde mich auch vor die ganzen Kirchen, die ich sehen werde setzen und schlafen. Ich würde gerne Witze machen, dass ich vorm Eiffelturm auf der Bank schlafen würde. Aber das ist was anders. Ich hab mal im Londoner Hyde Park geschlafen. Und jetzt fotografiere ich mal den Bahnhof, das macht man doch auf Reisen!
und auch alleine reisen ist schön.
Und los geht mein Road-Movie. Okay, ist quatsch - dieses Foto hat nichts damit zu tun, was ich von meinem Zugfenster aus gesehen habe. Ich hab es zwar von eben dort gesehen, aber ...es war eben was besonderes. Denn - aus dem eben flachen northern germany weguzufahren ist noch was anderes als ins hügelige... Dresden. Schön ist es. Fotos sind Stimmungen. Aber zeigen sie das, was für mich besonders war? ach ja.

Mittwoch, 17. September 2014

ESTLAND | TALLINN | wege

Füße können einen ganz schön weit tragen. Bloß wohin eigentlich?
und wie ist das mit dem Eigenleben?
gerade Wege.
...und die anderen.
bis dann plötzlich...
man denkt, es sei so einfach
im Straßennetz.
Lauter Wiederholungen. Aber langsam lernt man es kennen
...ich mag gelb in kombination mit schwarzweißmustern. darum ging es eigentlich. bilder von meiner exkursion nach tallinn. füße meist von wertgeschätzten mitfahrenden.


Montag, 15. September 2014

ESTLAND | TALLINN | lustige fremde Sprache?

Über ein "Multikulti" zu reden, sei gar nicht links, sondern ziemlich rechte Ideologie, las ich erst heute wieder. Denn Kulturen sind keine geschlossenen Systeme, sind in ihrer naturgegebenen Einheit und Echtheit noch vorhanden. Hybrid gibt es gegenseitige Beeinflussungen. Transkulturalität ist das Stichwort. Und wenn man (wie ich) in Europa (hier: Estland, Finnland) umherreist, sieht man dann doch häufig sehr ähnliche Dinge, die unterschiedlichen Trachten und aufgezeichneten Riten findet man eher im Museum. Oder an verkleideten TouristenführerInnen.
Natürlich gibt es Unterschiede, Dinge sind unterschiedlich stark ausgeprägt, andere Sachen dominieren und die Personen auf der Straße sehen auch nur auf den ersten Blick gleich aus wie "zu Hause". Bekannte Landschaft, bekannte Stadtoberfläche. Aber eins stört da ganz gewaltig, ist ganz gewaltig anders und unbekannt: Schrift und Sprache.
...Das ganze spielt sich in Tallinn, Estland ab. Und teilweise noch in Helsinki, Finnland. Bei ersterem gibt es manchmal für mich gar nicht decodierbares Kyrillisch, allerdings kenne ich die guten alten lateinischen Buchstaben schon ganz gut. Allerdings, wenn ich sowas lese, ist es nur HÄÄ?
Viele aneinandergereihte Buchstaben, mehr ist das für mich nicht. Lustig, das ist das für mich. Weil man lacht über Unbekanntes. Von wegen - die andere Kultur verstehen?
es könnte wirklich irgendetwas da stehen. überall.
Das schöne ist bloß, dass einen dann manche Wörter noch an bekannte eigene erinnern können. Schon fühlt man sich in der fremden Kultur zu Hause. Und ihr überlegen. Und lacht.

Tatsächlich erinnern doch manche Dinge an bekannte Dinge, und irgendwie scheinen diese Zeichen sogar das gleiche zu bezeichnen. Aber aus Kunst wird Kunsti? Scheint leicht albern. Man versteht, hat eine Orientierung, aber lacht immer noch. Diese Verniedlichungen hier, wie im Kindergarten.
Fremdheit. Wie immer: perfekt, um sie abzuwerten.
Aber noch ein genaueren Fokus auf das, was da bei diesen Zeichen repräsentiert wird: Unter den lateinischen oder kyrillischen Buchstaben befinden sich noch andere grafische, lesbare Symbole: Z.B. mal wieder etwas, was mein Lieblingsthema Geschlecht angeht. Diese einfachen Dreieckssymbole reprodzieren zwar wieder alte (Macht)strukturen Frau-Kleid, Mann-starke breite Schultern, aber es gab da noch etwas ganz anderes in ...na ja, nicht Estland, sondern Finnland:
Ja, ein Schild für Fußgänger. Für den Mutterkindstreifen neben dem Radweg. Moment mal... Muterkind? Eine Mutter mit Hosen? Oder etwa... Ein Mann, ein Vater? Und das Kind ist auch nicht zwangsweise ein Mädchen? Hier passiert plötzlich etwas außerhalb der traditionellen Zuweisungen. Und da findet man plötzlich etwas Fremdes, wo man vor Freude lacht. Manche finden es bestimmt seltsam, diese andere Repräsentation und die anderen Zeichen, aber garantiert nicht schlechter als zu Hause.
Und manchmal gibt es da noch einmal diese noch allgemeineren Sprachen, die man einfach fotografieren kann.