albert einstein |
ein bekanntes gesicht. und irgendwas unbekanntes dazu...
den einstein kennt man eigentlich eher durch ein bild: zerzauste haare, zunge herausgestreckt, lustig.
es kann also seltsam erscheinen, wenn man ihn wie hier von mir gezeichnet, so ...ernst sieht.
jedenfalls: der beginn einer reihe. letztes jahr im sommer, in meinem zweiten kunststudiums-semester, machte ich eine kleine philosophen-reihe in einem zeichenkurs, auf grundlage eines philosophen-buches mit ganz großen portraitfotos.
durch diskussionen fiel mir auf: wie entsagungsvoll und ernst die männer doch immer blicken. doch, wir überdeckten ihre münder und sahen: da ist potential!
alt, grau, vergeistigt, denkend, trocken.
ist das so? als berufs-denker, kann man da nur einseitig leben, nur "trocken" (dargestellt durch staubige kreide auf schwarzer pappe)?? muss man die sinnliche, körperliche, genießende, fröhliche seite des lebens aufsetzen, applizieren (hier im gegensatz farbig, gemalt (acryl)...)?
dualismus oder unmöglich vereinbarer gegensatz?
Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust,
die eine will sich von der andern trennen:
Die eine hält in derber Liebeslust
sich an die Welt mit klammernden Organen;
die andre hebt gewaltsam sich vom Dust
zu den Gefilden hoher Ahnen. (Faust)
die eine will sich von der andern trennen:
Die eine hält in derber Liebeslust
sich an die Welt mit klammernden Organen;
die andre hebt gewaltsam sich vom Dust
zu den Gefilden hoher Ahnen. (Faust)
...lassen wir das jetzt mit dem essay, den ich über geist/körper, denken/fühlen bla schreiben könnte.
jedenfalls: eigentlich ist einstein ja nicht der beste kandidat für einen reinen denker.
wie wäre es mit... albert camus?
albert camus |
na ja, auch der zweite albert ist gar nicht so langweilig vergeistigt gewesen.
ich suchte die bilder nämlich zuerst danach aus, dass ich einfach ein schwarzweißfoto mit starken lichtkontrasten als vorlage haben wollte. na ja, man kann sich ja entwickeln.
treffender in der auswahl ist da der als "nihilist" bekannte friedrich nietzsche:
friedrich nietzsche |
hmmm hm, weg-imaginieren des walroßbartes.
also: ich hatte die bilder eine zeit nicht hier, da sie in der uni rumhingen. übrigens dort so, dass die roten pappstreifen so daran befestigt waren, dass es von einem blickwinkel so aussah, als hätte der philosoph den leidenschaftlichen mund und von einem anderem standpunkt aus konnte man dann den originalen trockenen typen sehen. da ich das digital nicht darstellen kann: eine gif-animation.
inhaltlich passt der folgende am besten. john stuart mill:
er war utilitarist - "der größtmögliche nutzen für die größtmögliche zahl" usw. - und wurde auch so erzogen: als "benthamsche denkmaschine" (sein vater war mit dem großen utilitaristen jeremy bentham befreundet) sollte er den ganzen weltlichen körperlichen freuden entsagen, um nur nur nur zu studieren. reines denken. anstrengend, denke ich.
john stuart mill |
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