Dienstag, 27. September 2011

In den Spiegel schauen

Das Selbstportrait.
Für das Selbstportrait muss man sich anschauen - und das geht am besten durch den Spiegel.
Bei Kindern (und vielen anderen auch, nicht nur bei meinen Schülern im Praktikum) sieht man häufig, dass sie beim Zeichnen oder Malen gar nicht hingucken, sondern nur wissen, ah - da muss jetzt ein Auge hin, also jetzt hier so ein oval mit ecken und darein so ein kreis mit noch einem kreis und darum so striche mit wimpern.
Das ist mit Vorurteilen, Gewohnheiten, Begriffen im Kopf zeichnen und nicht das, was man wirklich sieht: wirklich sehen tut man linien, licht und schatten, die ganz speziell sind, und nicht diese Augenkontur.
Aber wie schwer ist es, sich beim Selbstportrait auf genau dieses Besondere einzulassen und nicht nur gelernte Formen zu wiederholen! Wie schwer ist es, sich im Spiegel neu zu durchschauen, genau seine Struktur zu analysieren und diese auf's Papier zu übertragen!
Und wie oft verändert man sich dadurch beim Selbstportrait. Man sieht sich nicht, man reiht nur Undurchdachtes aneinander - nichts hinterfragen, um nichts neu zu sehen.
Was ich versuche: Erkennen, wie ich mich aufbaue, um Sachen zu überdenken und "besser" zu gestalten. Auch wenn ich das gar nicht in Bezug auf's Zeichnen meine. Trotzdem: Ich stehe noch am Anfang, es kommen viele Schritte zum "Erkennen", zur Analyse und bis zu dessen Wiedergabe, bestenfalls Output in korrigierter Form.
Was jetzt schon ist: Der Herbst kommt, die Blätter fallen - und bis jetzt gelingt mir nur etwas in zwei Farben des Spektrums, eine überlappende Skizze mit schiefen, naiv-realistischen Wahrnehmungen (ich meine damit eigentlich immer noch nicht diese Zeichnung hier, die ist in einem ganz anderen Kontext entstanden:) ).
Gnothi Seautón, wie das Orakel von Delphi sagen würde ("Erkenne dich selbst". ...ich schmalze rum, entschuldigung:) )

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