Dienstag, 27. März 2012

ZU HAUSE | und was fängt man an mit dieser ganzen zeit?

KONTRASTE

Ferien und Arbeit
Zeit und keine Zeit
etwas tun und nichts tun

Sitzen und Liegen
Genießen und Stöhnen
Augen zu und Augen auf

Produktivität und auf der Stelle stehen
Drinnen sein und Draußen sein
Sonne und Wolken

Wände und Luft
Blick ins Weite und Blick in die Ferne
Mensch sein und Tier sein

Zeit und Zeit
Sein und Sein
Sehen und Sehen

Leben und Leben

ja, das hört sich doch gut an. und was möchte man wohl in den Ferien? bestimmt nur die eine Seite, die gute, ruhige.
Aber dann löst es sich auf: Die angebliche Produktivität wird zum auf der Stelle stehen, denn Ferien sind Arbeit (mal wieder eine Studiengangs- und Workloadkritik, wie man unschwer bemerkt.). Und alles passiert zu einer Zeit und am gleichen Ort: Die Kontraste begegnen sich, führen sich gegenseitig das Andere vor Augen - und lösen sich auf.
Ob ich liege oder schreibe - was ist produktiver?  habe ich mich als Mensch über das nicht denken könnende Tier erhoben oder bin ich Arbeitstier?
Kurz: Zeit vergeht. kurz.

(aber wie schön es ist, durch das Arbeiten von universitärem Firlefanz DRAUßEN sich der Freizeit oder dem Freiraum näher zu fühlen und zu meinen, beides zu vereinen - um glücklich zu sein. Und nett, dass mir die (so niedlich menschlich sich den Bauch sonnend liegende) Nachbarskatze dabei vorführt, dass man wegen dem ganzen Kram, der einen so aufbringt, noch nicht einmal eine Pfote heben muss.)

(Zum Medium: es sind alles Aufnahmen vom "echten" Arbeiten, nicht nachgestellt - wer hat denn da die Zeit zu:) Kombiniert ist Ton vom Arbeiten und der vogeligen Umgebung draußen zusammen mit dem wichtigsten Element - NICHTS)

Mittwoch, 21. März 2012

suchend

Ja - wenn man denn wüsste, wer da überhaupt in den Sucher guckt und was davon dadurch erwartet wird!
Der Finger auf dem Auslöser ist bereit für das Ziel, aber - wo ist es und was?
Es könnte wirklich vieles sein, meist die Orte, an denen Kultur erwartet wird. Aber die Kamera ist der manifestierte Prozess des Suchens, Wanderns, bereit-Seins, künstlerisch interpretieren-Wollens, Ergebnis produzieren-Wollens. Sich daran festhalten, an die Möglichkeit eines Projekts und eines Ziels, eines Kunstwerks, die Kamera greifen und halten als Zeichen der ständigen Unbefriedigtheit und der Suche nach Ausbruch und neuer Sichtweise, neuen Erkenntnissen, Wegen. Abgeschirmt von der Umgebung suchend nach Vergessen der Umgebung, des Selbst, der Heimat.

(in wirklichkeit hier: Illustrator-Experimente. bin sehr stolz darauf, endlich eigene muster erzeugen zu können und so die vielfältig vorhandenen siebzieger-tapeten nachzuahmen.)

(da habe ich freie zeit, einmal, ein wenig, will reisen, fotografieren - aber was, und wohin?)

Montag, 19. März 2012

Bedeutung fließt

Die folgenden Bilder machen ohne den Text keinen Sinn!
Ich muss schnell betonen, dass diese Bilder nicht "ernsthaft" von mir als mysthisch-bedeutungsvoll gestaltet wurden. Worum es mir ging: ein Spiel mit Mythos und Bedeutung (mal wieder) -
in letzter Zeit merke ich, dass ich Bilder mag, und diese sehr verbreitet sind, welche einem bestimmten Stil angehören - hipster (und vor allem triangle hipster, aber das ist eine andere Geschichte). Darüber wird sich im Netz gerne lustig gemacht, ich fand zufällig eine "Anleitung" zum Erstellen des Klischees:
Rezept für ein Hipsterbild:
1: schlechtes Foto
2: Vintage-Effekt
3: Lebensweisheit ins Bild geklatscht (natürlich in Helvetica)
3.1: Alles kleinschreiben, man ist ja ach so individuell.

nicht die ultra-Erkenntnis und die Schrift habe ich auch (noch) nicht, aber das probierte ich mal aus: fünf Fotos rausgesucht, bei denen ich beim Schießen dachte, dass sie gut würden, sie aber im Nachhinein für unzeigbar halte - mit dem "sehr ausgefeilten" online-vintageeffekt-programm pixl-o-matic bearbeitet und danach noch Textzeilen aus in der Nähe liegenden Büchern - durch beliebiges Aufschlagen etc. also so zufällig und unausgesucht wie möglich) von Hermann Hesse oder Pascal Mercier hinzugefügt (schade um die schönen Bücher).
also: schlechte Fotos + billiger vintage-Effekt + zufälliger Text
Stuart Hall hat auch noch einiges zu sagen:  
"Zum einen enthält es eine wörtliche, bezeichnende Ebene der Bedeutung - dies ist ein Bild des 100-Meter-Finales […]. Zum anderen transportiert es eine mehr konnotative und thematische Bedeutung - die Doping-Geschichte. […] Das gleiche Foto kann also mehrere recht unterschiedliche, manchmal diametral entgegengesetzte potentielle Bedeutungen tragen. Es kann ein Bild der Schande oder des Triumphes sein, oder beides. Aber es gibt nicht die eine wahre Bedeutung. Bedeutung 'fließt', sie kann nicht endgültig festgeschrieben werden. In der Praxis der Repräsentation werden jedoch ständig Versuche unternommen, in die vielen potentiellen Bedeutungen des Bildes zu intervenieren und einer davon zu einem priviligierten Status zu verhelfen.  […] Roland Barthes (1977) argumentiert, dass es häufig der Untertitel ist, durch den eine der vielen möglichen Bedeutungen ausgewählt und in Worten verankert wird. Die 'Bedeutung" einer Fotografie liegt also nicht ausschließlich im Bild, sondern im Zusammenwirken von Bild und Text begründet. Zwei Diskurse - derDiskurs der geschriebenen Sprache und der Diskurs der Fotographie - werden benötigt, um die Bedeutung zu produzieren und festzuschreiben.[…]" Hall, Das Spektakel des 'Anderen', S. 110f.
 Aus: Hermann Hesse, Siddharta, S. 43: Der Fährmann spricht über den zu überquerenden Fluss.
Pascal Mercier (Peter Bieri), Nachtzug nach Lissabon, S. 71: über vergangene Schulzeit.
Mercier, Nachtzug S. 100, Aus einer Schrit "Ehrfurcht und Abscheu vor Gottes Wort".
Mercier, Nachtzug S. 58, Ein Buchändler übersetzt portugiesische Aphorismen.
Hermann Hesse, Der Steppenwolf S. 73, Über die Seele des Steppenwolfes.


(füchterbar!)

Sonntag, 4. März 2012

Das Werden in der Welt


gfuof

illustrator (im werden)

uiuiui - was programme so alles können! hier: eine markierung des momentes in meinem lebenslauf, wo ich zum ersten mal die probeversion von adobe illustrator ausprobierte. spielerei, grundfunktionen ausprobiert, aber eine offene tür:) ...und das schöne ist, dass die krakeligen linien vom zeichentableau so schön in schwungvolle übersetzt werden bei diesem ganzen vektorkram.
 
tatsächlich Ergebnisse von einem großartigen Videotutorial - umgang mit formen, linien etc.

Samstag, 3. März 2012

explodierende Menschen

 Nicht das tun, was die anderen getan haben, kurz bevor sie explodiert sind!
nicht zu viel sitzen und arbeiten.

Freitag, 2. März 2012

cut/copy/color - create

so, hier meine ständige lieblingsaussage "so fotografieren, dass man die welt als struktur zum erstellen und nicht als gegenstandsvorlage nimmt, damit sie nicht nur indexikalisch, sondern ikonisch wie die malerei werden kann" mal auf die spitze getrieben. was hier aussieht wie primärfarben auf leinwand, ist ein foto eines holländischen bahnhofs nähe den haag von innen etwas reduziert und dann multipliziert und noch anderweitig verändert. übrigens nach dem vorbild eines plakates (werbung für ein masterstudium philosophie in hamburg), da noch anders, werde ich noch fortführen. (obwohl mir weitere zitate bewusst sind:) )
oh oh, diese farben. eigentlich nicht mein stil. 80er!
jedenfalls: der isolierte mensch - und der von der umgebung isolierte als strich. als strich, der mit vielen anderen das bild schafft. und was ist der pinsel?
übrigens eislaufende. hier noch ein bisschen weitere optische provokation:
und wenn wir schon bei den spielereien von zwischendurch sind, dann kann's ja auch noch weitergehen.
den mensch nicht als punkt, einzelnen pinselstrich sehen? individuen diversitätsbewusst usw. wahrnehmen? okay, liebe interkulturelle pädagogik und auch einfach liebes ich, das sich mit dem "moralischen gesetz in mir" als unendlich empfindet: people of color. tanzt!
was copy and paste (mittlerweile ja eher als ein begriff, als copyandpaste zu lesen) alles erschaffen kann.

Donnerstag, 1. März 2012

Das verheiligte Papier

Fotopapier ist lichtempfindlich.
Durch das Negativ wird Licht gestrahlt. ...Wenn man zu lange belichtet, kommt auch durch das Schwarze des Negativs Licht und dann gibt es kein Weiß, sondern nur noch grau, da das Fotopapier da, wo das Licht raufkommt, im Entwickler schwarz wird.
Hier oben: Ein "Fehler" - unterm Vergrößerer aus Versehen Rotlichtfilter vergessen, deswegen dieser schwarze "Fleck" in der Mitte oben.
Fotopapier ist lichtempfindlich.
Auch ohne Entwickler passiert nach einer längeren Belichtung etwas damit. Dieses lag aus Versehen in meinem Block, andere Bläter die drauf lagen, ergaben dieses Muster.
Und der Scanner schreibt sich gleich ein - da das Abtasten auch sehr hell ist und mein Scanner langsam, ergaben sich diese Querstreifen. Das Bild kam also anders aus dem Scanner heraus, als ich es hereingelegt habe.
 Fotopapier ist lichtempfindlich.
Interessiert gewesen und errichbares Material wie ein Colaglas, Weitraubenrebenäste und ein Weinflaschenplastikdings auf das Papier und unter die Lampe gelegt. Ergebnis: Fotogramm bzw. Kontaktaufnahme mit 30 min Belichtungszeit - was garantiert jetzt nicht mehr so aussieht:)
Fotopapier ist eine Fläche, mi der man was machen kann.
hier: "Zeichnen ohne hingucken" mit diversen Darstellern aus dem Grand Café - mit besonderem Effekt durch die für die Filzstifte rutschige Oberfläche. 
...Denn Fotopapier ist teuer, das schmeißt man nicht weg:)
 Fotopapier ist Medium.
...ja, für was denn nun? 
jedenfalls: es lassen sich Negative zu Positiven machen. Es lässt sich darauf zeichnen.
Dies: Ein halb zerrissener Teststreifen (deshalb ist es links heller als rechs) denn es ist nicht gleich Licht "irgendwie" + Fotopapier + Negativ = Foto.
Fotopapier ist ...empfindlich.
und Träger von...
Und wie funktioniert alles? Da is ne Schicht drauf, da reagieren die belichteten Stellen mit dem Entwickler.
Und diese fotoempfindliche Schicht kann man abkratzen, was bleibt, ist das Papier.
(aber es wehrt sich, deswegen waren diese zwei Gesichtsdarstellungen etwas ...grob)

und da ich das medium fotografie mit all seinen medien wie der kamera, dem papier, dem chemiekram und auch mich selbst als blickende gerne thematisiere - ich beim spiegelmoment auf meinem ersten präsentierten komplett selbst entwickelten Foto: