SCHÖNHEIT
suchen
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und zwar auf der Straße. Auf den Straßen Leipzig, um genau zu sein.
Und alles ist flüchtig.
Kaum hat man einen Menschen angeblickt, ist er oder sie auch schon vorbeigegangen.
Gesichtsausdrücke sind kurz,
Nur selten bleibt jemand in der Stadt stehen, sitzen,
nur selten hat man die Gelegenheit, jemanden anzublicken, alles bleibt Zufall.
Auf der Suche nach SCHÖNHEIT war ich in Leipzig. Warum dass? Hat das damit zu tun, dass ich bald in der Uni irgendwie eine empirische Forschung zum Thema machen "muss" (die Anführungszeichen, weil ich nun wirklich gerade sowas von freiwillig studiere)? Nein, das ist nachträglich, zufällig, weil es sich doch immer wieder damit auseinander zu setzen gilt.
Nein, es ist eine ganz persönliche Sache: Mir fiel auf, dass ich immer gerne "häßliche" Menschen - um das Antonym mal zu benennen - also in Situationen, wie sie nicht wirklich für die persönlichkeitsidealisierende Abbildung in öffentlichen Medien geeignet sind, wie rauchend rumstehen, für einen massenmedial geprägten Blick unvorteilhafte Kleidung tragen, Alter zeigen, Ekel, Sexualität.
Mit der Kamera durch die Stadt laufen und unbeobachtet Menschen fotografieren hat natürlich etwas von einer voyeuristischen Perspektive. Plötzlich ging mir auf, wie scheußlich es doch ist, so im Geheimen Leute unvorteilhaft zu dokumentieren und das dann auch noch zu veröffentlichen. Ich glaube, es immer ein Ausdruck der eigenen Einstellung, wie man andere Menschen darstellt, was man auswählt. So ist es doch nur Ausdruck der eigenen Erschöpfung einer Reise, Enttäuschung über das nicht für's Auge Unnormale in einer fremden, aber doch so deutschen Stadt, die "Hässlichen" zu sehen. Also machte ich es mir zur Aufgabe, "die Schönen" zu suchen.
Durch die Leipziger Innenstadt, wo ich schöne Menschen sah, folgte ich ihnen. Irgendwie kamen oder gingen alle mir schön erscheinenden in eine bestimmte Richtung. Auch ich kam so durch einige Nebengassen an den einen Ort, den Ursprung der Schönheit? Verdammt, ich war tatsächlich an der Leipziger Uni gelandet.
Seltsam. Da verreise ich in eine andere Stadt, suche nach Ausgleich, Erholung, Kunst, Abstand zum Unialltag und lande an einer Uni. Paradox. Was kann das bloß bedeuten?
Kleine Diskussion unter Student_innen. Schönheit ist natürlich absolut subjektiv. Und nach was suche ich? Nicht nach dem hohen Ideal, künstlich geschaffen, keine Repräsentationen für Fruchtbarkeit oder hohen finanziell-sozioökonomischen Status. Irgendwie dann doch nur nach etwas, was mir ähnelt. Und deswegen lande ich an der Uni. Was mir ähnelt: Irgendwie Studentin mit irgendwie Haaren und viel Strickkram, dann noch so ein bestimmtes Alter.
Komisch, war Schönheit nicht irgendwann mal auch hauchdünn sexuell konnotiert? Und verorte ich mich nicht im Alltag als irgendwie heterosexuell Lebende? Ich wundere mich sehr darüber, dass die Menschen, die ich bei meiner Suche fotografierte, fast alle weiblich waren. Im Nachhinein denke ich, dass ich auch viele schöne Männer sah, diese aber schneller weg waren, vorbeigingen. Unerklärlich. Und außerdem: ich würde mir ja auch nicht anmaßen, zu behaupten, dass ich all den "Schönheiten" so ähnlich wäre, das sie nicht etwas für mich etwas unerreichbares, zu wünschendes darstellen.
Es ist schön, bei den Menschen auf der Straße nach Schönheit zu suchen. Vielleicht findet man dort etwas, was man nicht erwartet hätte. Schaun wir mal weiter.
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