Mittwoch, 7. November 2012

das, was man auch immer auf den zetteln beim stiftekaufen macht

Information am Rande: Pia Schlechter, so heiße ich. Sonst gebe ich gerne meinen Vornamen preis, aber mit dem internet ist das ja so ne sache und deswegen muss der nachname ja nicht unbedingt sein. auch setze ich mich ja gerne mit mir selbst auseinander, aber das hier

PIA

ist jetzt keine große leistung. hat mich jetzt ca. 2 sekunden gekostet, drei tasten und die shift-taste zu drücken, wohl auch noch ein paar mal enter. trotzdem ist was passiert: diese "pia" wurde als irgendwie relevant hervorgehoben, durch großbuchstaben und auch den abstand zum wort. obwohl - "diese pia" muss ja keine person sein, es ist nur ein wort, das konzept könnte ja unbekannt sein. vielleicht ist es auch eine überschrift: also: es geht um gestaltung. gerne auch im zusammenspiel mit inhalt, aber diese typografie, sie macht was mit worten und ihren bedeutungen, auf der oberfläche, auf dem papier. Bedeutung unabhängig von der Wortbedeutung.
Und ui, das ganze nicht mit tastatur und maus, die buchstaben markieren kann und dann lustige schriftarten wie times new roman oder unbeliebterweise comic sans ms auswählt, genauso wie schriftgröße etc. nein, das alles mit hand. jeder buchstabe wird einzeln aus fächern gesucht, zusammengesteckt zu wörtern. das alles wird gebunden, mit farbe bestrichen und in der druckpresse auf papier, das auch noch irgendwelche spannenden eigenschaften hat, gedruckt.
das alles ist so undigital analog, und das ergebnis ist so nicht mehr nur zweidimensional sondern so haptisch, dass ein einfacher reproduktionsvorgang wie der scan eigentlich gar nicht reicht. die kamera müsste her, denn das papier mit der bedruckten schrift ist richtig ein ding, das man dann in der hand hält.
Ein Puzzle.
Denn Lücken zwischen Schrift müssen auch mit Bleistücken, "Blindmaterial", ausgefüllt werden, außerdem kann die funktion "blocksatz" nicht mit einem klick erledigt werden, sondern muss mit maßband und viel Blei kompensiert werden.
brutale angelegenheit, was da in der druckerpresse passiert. 
jedenfalls drücken sich die buchstaben so in das papier, dass durch drüberstrechen über die vertiefungen mit der eingefärbten walze so eine art negativ entsteht.

so, heute mal ganz informierend. Und wenn ich schon meinen Namen gesagt habe, dann auch noch mal den Namen des Seminars, durch das das hier alles entstand: "ist die schwarze kunst grau geworden?"

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen