Montag, 27. September 2010

Atheismus verleiht deinem Leben Sinn;)


Ich schreibe gerade mein letztes schriftliches Essay für diese Ferien, und bei der Recherche - es geht um Jean-Paul Sartre - habe ich ein nettes Zitat von ihm gefunden. Ich bin ein großer Fan von ihm, aber ich lasse das Folgende mal wertungsmäßig unkommentiert:

"...Es tut mir sehr leid, dass dem so ist; aber da ich Gottvater ausgeschaltet habe, muss es wohl jemanden geben, der die Werte erfindet. Man muss die Dinge nehmen, wie sie sind. Und übrigens zu sagen, dass wir die Welt erfinden, bedeutet nichts anderes als dies: das Leben hat a priori keinen Sinn. Ehe Sie leben, ist das Leben nichts, es liegt bei Ihnen, ihm einen Sinn zu verleihen, und der Wert ist nichts anderes als der Sinn, den Sie wählen.[...] Selbst wenn es einen Gott gäbe, würde das nichts ändern."
(J.P. Sartre, Ist der Existentialismus ein Humanismus? (1945) S. 63f.)

Sartre. Hat wirklich einen verrutschten Augapfel.
...Es geht also darum: Ähnlich Nietzsche: "Gott ist tot" und in eigenen Worten: Gott ist überflüssig.
Gott ist nach Sartre der "Handwerker" der sich ein Konzept "Mensch" denkt und dann danach baut - Sartre sagt aber so eine Art von Determinismus gibt es nicht, wir entwerfen uns selbst und können uns nicht solche Entschuldigungen ausdenken. Sein Schlüsselsatz ist "wir sind verurteilt zur Freiheit" - heißt nicht, dass wir nicht in bestimmte Umstände geboren sind oder dass wir willkürlich alles tun könnten - wir sind für alles verantwortlich, was wir tun - oder auch nicht.   Na ja. Also, dass er UNS als Wertesetzer sieht ist nicht atheistisch-böse gemeint (atheistisch schon) sondern optimistisch: Wir HABEN die Chance. Aber man kann eben nicht an sich sagen, was gut ist, oder ob ein Ding einen Wert hat. Jedenfalls sollte man sich nicht nach irgendwelchen Richtlinien richten und sein Leben so leben, wie man es am besten findet, das ist eigentlich gemeint. (!!!!!!!!)

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